Sebastian Klawiter

Sebastian Klawiter Studio is a research led practice for architecture, urban design and craft. Participative in our approach, we design and research in various constellations and  scales to develop site-specific architecture, installations, exhibitions and processes. Since 2016, Sebastian Klawiter has been working in research and teaching at various universities. In 2019/20, he was  appointed as guest professor at Stuttgart State Academy of Art and Design Stuttgart (@abkstuttgart),  co-founded the collective Stadtlücken (@stadtluecken) and was fellow at Akademie Schloss Solitude(@akademiesolitude) 2021/ 22.    

Currently, Sebastian teaches at the Technical University of Munich, sustainable urbanism (@architecture.tum). 2023/ 24 he is part of the new art in public space program, Stuttgart and opens together with Fanti Baum the artistic-participative laboratory “Das Gebrochene der Stadt”.

Wettbewerbsgewinn | Design a Church Chair | 2012

gemeinsam mit Nicholas Shurey: first category, students and recent graduates

 

Traditionelle Kirchenbänke durch eine Bestuhlung zu ersetzen, eröffnet den Gemeinden die Möglichkeit, ihre immer weniger besuchten Kirchen vielseitiger, öfter und entsprechend ihres Bedarfs zu nutzen. Dies würde den Kirchen ein breites Spektrum an neuen Nutzungsmöglichkeiten garantieren und die Stellung der Kirchen als öffentlichen Raum in der Gesellschaft neu definieren. In diesem Fall ist es jedoch die Verantwortung von uns als Designers, nicht einen einzelnen Stuhl zu gestalten, sondern die Idee einer ganzen Familie von Stühlen zu verfolgen. Einer solchen Stuhlfamilie muss es möglich sein, sich in eine Vielzahl von architektonischen Kontexten rücksichtsvoll einzufügen. Die Idee, Stühle als eine Gemeinschaft zu begreifen und nicht als einzelne Objekte, geht auf die Definition der Kirche als Versammlungsort von Gläubigen zurück. Diese Idee ist zentraler Ausgangspunkt unseres Designprozesses und des daraus entstandenen Entwurfes.

 

Was diesen Stuhl maßgeblich charakterisiert ist, dass er in einer Gruppe aufgestellt seine ganze Qualität zeigt und nicht in seiner Masse untergeht. Dies unterscheidet unsere Konzeption von gewöhnlichen Kirchenstühlen. Durch die 2 Grad abgeschrägten Beine entsteht eine natürliche Trennung der Sitzflächen. Das Berühren der Stuhlbeine am Boden betont wiederum ihre Zusammengehörigkeit. Die weiß gekalkte Rückenlehne verbindet alle Stühle zu einem durchgehenden Band und fügen sich in die Architektur aus Bögen, Säulen und deren Basen behutsam ein.

 

Der Wettbewerb „Design a church chair“ ermöglichte etablierten Designern, Designstudenten und Möbelfabrikanten eine intensive Auseinandersetzung mit der Gestaltung von komfortablen Kirchenmöbeln. Mit dem Ziel anspruchsvolles sowie komfortables Design für sakrale Räume zu entwickeln, welche sich ihrer sensiblen Historie bewusst sind. Hintergrund der Auslobung ist die vielerorts schon begonnene Umnutzung von Sakralen Räumen nicht nur im urbanen, sondern auch im ruralen Raum. Immer mehr Gemeinden erkennen die Chance, durch Ersetzen der existierenden Kirchenbänke („pews“), ihre Kirchen flexibler und multifunktionaler zu gestalten. Aufgrund einer Vielzahl misslungener Herangehensweisen im Umgang mit moderner Kirchenmöblierung in England, sollte der Wettbewerb ein Bewusstsein, für ein gefühlvolles Ersetzen der pews innerhalb der englischen Kirche schaffen. 

 

Sebastian Klawiter Nicholas Shurey church chair competition church of england
Sebastian Klawiter Nicholas Shurey church chair competition church of england
Sebastian Klawiter Nicholas Shurey church chair competition church of england
Sebastian Klawiter Nicholas Shurey church chair competition church of england
Sebastian Klawiter Nicholas Shurey church chair competition church of england
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