Finalisten | GegenKlänge. Ein Echoraum, der keine Ruhe gibt | nicht offener Kunstwettbewerb mit vorgeschaltetem offenen Bewerbungsverfahren | 2025
Wie lässt sich aus einem Versteck eine Architektur für die Öffentlichkeit entwerfen? Und: Welchen Klang hat Widerstand?
Ausgangspunkt unseres Entwurfs »GegenKlänge« ist der Grundriss der Pfeifenkammer und das Gesamtvolumen der Orgel. Sie bilden die zwei Komponenten, die wir vom Innenraum in den Außenraum übertragen und aus denen sich unsere Architektur die Form nimmt. In der Verkopplung zwischen der Enge des Verstecks und einer sich zum Horizont und Klang hin öffnenden Architektur entsteht ein Lernort, der die Besucher:innen in seiner räumlichen Dimension sinnlich anspricht. Eine Virtual-Reality-Installation lässt den Innenraum der Orgel als Versteck des fünften Flugblattes räumlich digitalanalog nacherleben.
In der Ulmer Orgelkammer hatten einst Mitglieder der Weißen Rose Flugblätter versteckt und versandfertig gemacht.
Die sich zum Horizont hin öffnenden Architektur denkt sich Dreiklang. An die Farbpalette Otl Aichers angelehnt, zeigen ein Orgelgehäuse mit drei spielbaren Orgeln, ein Orgelmagazin und ein digitales Billboard zur Stadt. Die Orgelpfeifen sind von den Besucher:innenn zu bedienen – nur so ertönen die Ulmer Gegenklänge. Unterhalb der Orgel – und neben dem Grundriss der Orgelkammer verortet sich eine Open School mit Agora zum Austausch und Diskutieren. So entsteht ein Echoraum, der keine Ruhe gibt.
Echo als Praxis: Wie erinnern wir heute? Die Frage lautet für uns nicht: Was hättest Du getan?, sondern: Was würdest Du heute tun? Deshalb möchten wir Orgelpfeifen in Kooperation mit europäischen Jugendparlamenten und lokalen Jugendinitiativen zusammentragen – gerade aus jenen Ländern, in denen autoritäre Tendenzen wieder stärker werden. So schafft die Architektur als sichtbarer Erinnerungsort, Resonanzen zwischen Gegenwart, Geschichte und Zukunft.
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