Wettbewerbsgewinn 1. Preis | partizipatives, städtebauliches Werkstattverfahren CO_Wettbewerb, 22ha | 2024
dynamisches Raumwerk zur kollektiven Gestaltung des Campus Nord
Der Campus Nord der TU Braunschweig wird sich in den nächsten Jahren öffnen. Hier entsteht ein neues Stück Stadt, das Wohnen, urbane Landschaft, soziale Gemeinschaft sowie Lehre und Forschung zusammenbringt. Mit dem ‚prinzipCOOP‘ geben wir der Stadt Braunschweig, seiner Universität und den Bürger:innen einen Leitfaden zur schrittweisen und kollektiven Entwicklung des Areals mit auf den Weg. Ganz im Sinne von Hannes Meyer sind wir überzeugt, dass “Architektur ein Gestaltungsprozess des sozialen Lebens der Gesellschaft” ist. Dem folgend sollten die Stadt und ihre Gestalt nicht allein fachlich geplant und gebaut werden, sondern im Rahmen eines kollektiven Aushandlungs- und Gestaltungsprozess wachsen. Diesem Prinzip folgen wir mit unserem Beitrag für die zukünftige Entwicklung des Nordcampus (CO_Living Campus) der TU Braunschweig.
Was bedeutet dieser Vorschlag für das Nachdenken über Architektur, Landschaft du Gebietsentwicklung? Für einen Prozess, der schon begonnen hat und uns noch viele Jahre begleiten wird? Das ‚prinzipCOOP‘ beschreibt keinen einzelnen oder fertig geplanten Entwurf, sondern ist vielmehr eine Kuration unterschiedlicher Programme, Räume und Informationen, kontinuierlich erarbeitet im Austausch mit sämtlichen beteiligten Akteur:innen und Nutzer:innen.
Das städtebauliche Motiv des zukünftigen CO_living Campus arbeitet mit vorgefunden baulichen, landschaftlichen und sozialen Strukturen und erlaubt ein schrittweises Entstehen und Wachsen des Campus im Rahmen eines präzise definierten Raumwerks, das elementare und strukturelle Elemente langfristig sicherstellt. Innerhalb dieser für den Campus gesetzten ‚Leitplanken‘ bleibt die Entwicklung dynamisch und kann dadurch auf sich ändernde Bedarfe und Nachfragen reagieren und lässt in der konkreten baulichen, programmatischen und freiräumlichen Entwicklung Spiel- und Gestaltungsräume offen. (Zwischen-)Entwicklungsstadien stellen dabei einen ebenso plausiblen wie funktionierenden Ort für vielfältige Akteur:innen und Nutzer:innen, für Neues, Bestehendes und Temporäres zur Verfügung.
Die Grundidee des dynamischen Raumwerks gliedert das Gesamtgebiet in drei komplementäre Teilräume (Co-Living Campus, Co-Produktives Land, Co-Habitation/Campus-Wald) mit jeweils eigenen Atmosphären und räumlichen Konfigurationen, die entsprechend unterschiedlich angeeignet und genutzt werden. Über ein intuitiv orientierbares Netzwerk öffentlicher Wege und Plätze verknüpft sich ein strukturreicher Nordcampus in den umgebenden Kontext Braunschweigs.
Links:
Projekt Information
Installations- und Kommunikationskonzept | Digitalanaloger Erinnerungsort im öffentlichen Raum | Stuttgart August 2024
War, bin, werde sein: Revisiting the 1907 International Socialist Congress in Stuttgart.
Research work (1907 International Socialist Congress in Stuttgart) by Ana María Gomez Lopez, created as part of her fellowship at the Akademie Schloss Solitude.
Projekt Information
Konzeption, Entwurf und Detailplanung | Gebäudeumbau | 2023 – heute
Projekt Information
Entwurf
Raum- und Kommunikationskonzept | Akut – eine Innenstadt von Übermorgen | Landeshauptstadt Stuttgart 2024
Königstraße 1A — die wohl beste Lage der Stadt.
In einer Zeit des Wandels, in der traditionelle Einkaufsstraßen ihre Rolle in den Innenstädten neu definieren müssen, steht die Königstraße 1A als Sinnbild für Möglichkeiten und Potenziale, die gerade entstehen. Während Onlinehandel und Kaufhauspleiten Freiräume in unserer Innenstadt hinterlassen, kommt “Die Lage” ins Spiel – ein kreativer Spielraum für Innovation und Gemeinschaft, ein Hub für die Akteur:innen der Veränderung. Die Königstraße 1A ist mehr als nur eine Adresse in bester Lage – es ist ein Versuch, die leeren Schaufenster und stillen Gänge mit neuen Ideen zu füllen.
Die Immobilie selbst wird zu einem Experimentierfeld, zu einem Stadt(um)baukasten städtischer Zukunftsmodelle. Über den Zeitraum von mehreren Monaten werden unterschiedliche Nutzergruppen eingeladen, ihre Ideen für die Stadt zu entwickeln, zu diskutieren und diese direkt vor Ort zu erproben. In 1A Lage entsteht so ein dynamisches und sich ständig weiterentwickelndes Bild des urbanen Raums von Morgen.
Projekt Information
Prozessdesign, Konzeption und Entwurf | Kirchentransformation | seit 2024
Umbau-, Prozess- und Gestaltung der katholische Kirchengemeinde St. Johannes zu einer Neuausrichtung, Öffnung und Weiterentwicklung des Kirchenraums parallel zum liturgischen Gebrauch. Diese Kirche befindet sich im Moment auf einer Reise. Es ist eine Reise, die (wie es gute Reisen so an sich haben) ein wenig ungewiss ist. Klar ist nur: an diesem Ort soll sich das Leben tummeln, es soll ein Ort sein, an dem jeder und jede sich wohl fühlt, unabhängig von der eigenen Konfession. Auf unserer Reise möchten wir einiges ausprobieren: vielleicht wird zwischen den hohen Wän- den der Kirche geklettert, vielleicht gibt es dienstags Kinofilme und samstags auf dem Vorplatz Käse- und Obststände. Vielleicht wird auf den Treppen zu Salsa-Musik getanzt, und auf Tischtennis- Platten Umlauf gespielt. Gewiss ist: die Reise bringt uns nicht in die Ferne, sondern nah zueinander. Vielleicht rückt dabei sogar ganz Emmendingen näher an diesen Ort?
Projekt Information
Viele innerstädtische Kirchen sind zu groß geworden für ihre Gemeinden, und es stellt sich immer häufiger die Frage nach möglichen Zukünften dieser oft zentral gelegenen Räume. Auch die Auferstehungskirche im Münchner Westend befindet sich mitten in einem solchen Transformationsprozess. Die Gemeinderäume sollen erneuert und die Kirche selbst – parallel zum liturgischen Gebrauch – für eine vielfältige und gemeinwohlorientierte Nutzung zum Quartier hin geöffnet und umgebaut werden.
Solche Umbauprozesse brauchen Zeit – Zeit, die aber nicht nur abzuwarten ist, sondern im Gegenteil als Prozess des Übergangs und des Provisoriums eigene Chancen der Kreativität und der Erprobung eröffnet. Die Kunst der Improvisation, die hier entwickelt werden kann, kann – wenn es gut geht – in den neu entstehenden Raum mitgenommen und produktiv genutzt werden.
Es geht zugleich um Umbaukultur: Orte, die in ihrer bisherigen Nutzung obsolet geworden sind – seien es Kaufhäuser, große Firmenzentralen oder eben auch Kirchen – sollen nicht mehr abgerissen, sondern umgebaut werden. Über das Umbauen ist aber nicht nur auf Gebäudeebene nachzudenken. Wir müssen zugleich unsere Vorstellung von Architektur als soziale Praxis neu hinterfragen.
Als eine Art gedankliche “Bauhütte” möchten wir den Umgestaltungsprozess der Auferstehungskirche mit Vorträgen und Dialogen begleiten und Spielräume ausloten, die sich unterwegs ergeben. Welchen gesellschaftlichen Mehrwert können kommende Kirchentransformationen für die sie umgebenden Quartiere ermöglichen, und welche zusätzlichen Nutzungen können wertvolle Dienste im Sinne des Allgemeinwohls leisten?
Süddeutsche Zeitung Artikel: hier
18:30 – 21:00 Uhr, Auferstehungskirche München Westend, Gollierstraße 55
Dienstag, 4. Juni 2024
Die Improvisation von Raum
Lecture Performance mit Vibraphon
Prof. Dr. Christopher Dell, Musiker, Komponist und Urban Design Theoretiker, Direktor des Instituts für Improvisationstechnologie (ifit), Berlin
& Sebastian Klawiter, Architekt ByAK, Innenarchitekt ByAK, Schreinermeister, Studio Sebastian Klawiter und Stadtlücken e.V., Wissenschaftlicher Mitarbeiter TUM-Sustainable Urbanism
Dienstag, 25. Juni 2024
Obsolete Stadt – Räume für Transformation
Ina Laux, Dipl.-Ing. Univ., Architektin BDA, Stadtplanerin DASL, Geschäftsführende Gesellschafterin Laux Architekten GmbH, Juryvorsitzende des Wettbewerbs „Fritz District“ Neuperlach
Sabine Tastel, Dipl.-Ing. (arch), Stadtplanerin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrkraft für besondere Aufgaben, Fachgebiet Städtebau, Universität Kassel
Eine Kooperation von
-
- Stiftung Weiter-Denken. Protestantische Kultur und Stadtgesellschaft
- Lehrstuhl für nachhaltige Entwicklung von Stadt und Land, TUM
- Auferstehungskirche München Westend
- DG Kunstraum Diskurs Gegenwart
- Kunstpastoral der Erzdiözese München und Freising
- Bau- und Kunstreferat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.
Grafik MarkJulienHahn
Druck: Druckeria
-
- Kontakt und Information: Jutta Höcht-Stöhr, Stiftung Weiter-Denken,
Möbelentwurf | Medienmöbel | TU München
Medienmöbel aus gebeizten Seekieferplatten (25mm), verleimt, keinem banalen Granit Bordstein als Gegengewicht, dafür weiter mit beweglich Industrierollen.
Projekt Information
Wettbewerbsgewinn | Orte & Räume jenseits bekannter Strukturen —unlearning eugenics1 —hin zur inklusiven Stadt | Erlangen 2023
Die Vorstellungen der Eugenik reichen – ähnlich wie die des Rassismus – bis in unsere Gegenwart hinein. Es wäre fatal zu glauben, sie seien mit 1945 einfach verschwunden. Dazu sind sie viel zu sehr in unsere Gesellschaft eingeschrieben. Jahrzehntelang wurden die Namen der Opfer der Euthanasie verschwiegen, waren sie als Gruppe der Verfolgten des NS-Staates nicht anerkannt. Auf der Seite der Mehrheitsgesellschaft ist das Wissen, dass sich während der NS-Zeit hinter den Mauern der Pflege- und Heilanstalten ein staatliches Mordprogramm mit 300.000 Opfern ereignete, selten mehr als in unscharfen Umrissen vorhanden. Die Mauern und die stadträumliche Verortung der Anstalten genauso wie unsere Sprache verbergen mitunter bis heute, dass „die Behandlung“, – man könnte auch sagen: Heil- und Pflege – „nichts anderes hieß als Mord.“2
Doch was bedeutet das für das Nachdenken über Architektur? Für eine Idee, die zugleich einen Erinnerungs- und Zukunftsort entwirft? – Für uns heißt das, eine Idee zu imaginieren, die den Mut hat, vorgegebene Denk- und Handlungsweisen in Frage zu stellen. Wir wollen statt einfach nur zu bauen, die Stadt und das Gelände der Heil- und Pflegeanstalt Erlangen aktivieren. Für uns ist Gedenken kein einzelner oder fertiger Entwurf, mehr eine Aneinanderreihung von unterschiedlichen Programmen, Räumen und Informationen. Deshalb schlagen wir mit unserem Konzept ein unlearning eugenics vor, das sich als Prozess und im Austausch mit der Stadtgesellschaft denkt.
1 Vgl. Dagmar Herzog: Unlearning Eugenics. Wisconsin: University of Wisconsin Press, 2020.
2 Zitiert nach Götz Aly
Projekt Information
gewonnen
Ort
Erlangen Heil- und Pflegeanstalt (Hupfla)
Type
Wettbewerbsgewinn Offener zweiphasiger Städtebaulicher Ideenwettbewerb
Felix Valentin Dingeldein & Lavinia Krick
Partnerin
Wettbewerbsgewinn | Künstlerisches Labor im öffentlichen Raum | Stuttgart Juli 2023
Bruch, Riss, Spalt – Steinbruch
(das Brechen, das Gebrochene,
‘Stelle, wo etwas gebrochen ist’; Adj. brüchig, zerbrechlich, morsch),
Bruchstück, Splitter, Scherbe, Brocken, Fragment, Torso.
Ein Ensemble aus Steinen: verwittert, gebrochen, heruntergefallen, herabgestürzt – vom Himmel oder präziser von der Kirche St. Maria in Stuttgart. Als Herabgefallene ähneln sie sich, doch zugleich hat jeder Stein seine eigenen Risse, Bruchkanten, Einkerbungen, Verwundungen.
Was geben uns die Steine in ihrem Gebrochen-Sein zu denken auf? Welche Erinnerungen sind dem Material eingeschrieben? Lässt sich die Verletzbarkeit in den Steinen suchen? Und welche Art von Sorgearbeit wäre uns von ihnen aufgetragen? Was heißt es mit den Bruchstücken, dem Herabgefallenen und dem Übriggebliebenen der Stadt zu denken? – zu arbeiten?
Das Gebrochene der Stadt unternimmt über die Dauer von zehn Tagen eine performative Untersuchung des poetischen Potentials des Steinigen, und baut eine radikal uneinheitliche Skulptur – aus Spolien, Steinen, gebrauchten Materialien und was die Stadt sonst noch bereithält. Auf diese Weise entsteht eine provisorische Konstellation, die sich zu nichts Ganzen fügt, aber vielleicht gerade deshalb sich als Stuttgarter Formation zu erkennen gibt; – unentdeckt. 19.-23. Juli: offene Baustelle; 26.-30. Juli: Arbeit am Stein. Konstellationen mit Spolien, Steinen, Himmel. Provisorische Skulpturen und Zusammenkünfte. Ein Projekt von Sebastian Klawiter & Fanti Baum Grafik: Mark Hahn Gäste: Sciarra Valentina, Rehle Valerie
19.-23. Juli: offene Baustelle;
26.-30. Juli: Arbeit am Stein. Konstellationen mit Spolien, Steinen, Himmel.
Provisorische Skulpturen und Zusammenkünfte.
Ein Projekt von Sebastian Klawiter & Fanti Baum
Grafik: Mark Hahn
Gäste: Sciarra Valentina, Rehle Valerie
Projekt Information
abgeschlossen
Ort
Ruppert-Mayer-Platz
Type
Wettbewerbsgewinn Kunst im öffentlichen Raum Stuttgart
Peter Sorg
Peter Sorg
Partnerin
Machbarkeitsstudie | Riegerhofstraße | München 2023
Die Studie, lotet verschiedene Szenarien und Möglichkeiten vor dem eigentlichen Planungsverfahren aus, wie das Dachgeschoss des bestehenden Mehrfamilienhauses in der Riegerhofstraße, München gestaltet und in Zukunft sinnvoll genutzt werden kann. Die Ergebnisse der Studie sollen die Bauherrenschaft in ihrer technischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Machbarkeit unterstützen und als Entscheidungsgrundlage für weitere Planungen dienen. Dabei gliedert sich die Machbarkeitsstudie in vier Betrachtungsräume
Projekt Information
Konzeption, Kuration und Entwurf | Ausstellung In aller Öffentlichkeit | Rathausgallerie München Januar 2023
Die Jahresausstellung 2023 für das Referats für Stadtplanung und Bauordnung behandelt Themen rund um den öffentlichen Raum und greift diesen als Spiegelbild unserer Gesellschaft unter dem Titel “In aller Öffentlichkeit” auf. Ziel war es, Münchens öffentliche Stadträume für die Stadtgesellschaft sichtbar, zugänglich und vor allem erlebbar zu machen. Denn Stadt ist für uns ein konstanter Dialog zwischen den unterschiedlichen Nutzer:innen von Raum. Diese prägen, ob sie wollen oder nicht, bewusst wie unbewusst Räume. Eine reflektierende 15 Meter lange Sitzskulptur, um den Brunnen der Rathausgalerie, ist Sinnbild dieses Dialogs. Die konstante Transformation dieser flexiblen Skulptur symbolisiert, welche unterschiedlichen Zustände dieser Dialog annimmt und verweist auf die vielfältigen Nutzungsansprüche der Besucher:innen, die zum Teil in starkem Widerspruch zueinander stehen. Fragen wie: Was genau ist der öffentliche Raum?”, “Wer entscheidet darüber, wie wir ihn nutzen und einrichten?”, “Was macht den spezifischen Charakter Münchens aus?” oder “Wie können wir seine Qualitäten erkennen, bewahren und weiterentwickeln?” konnten sich die Besucher:innen nicht nur durch die einzelnen Themensteller der Ausstellung beantworten, sondern auch durch Diskussionsveranstaltungen, Spaziergänge, Führungen und eine öffentliche Bibliothek im Atrium der Rathausgalerie. Umgeben von eröffnenden Fragen und den Kernthemen der Ausstellung auf raumhohen Billboards sowie einem 16 Meter langen Alltagspanorama wurde der Atriumhof zum Ausgangspunkt für eine ganz persönliche Entdeckungsreise der Besucher:innen. Der weitere Aufbau der Ausstellung folgte bewusst keiner Hierarchie, sondern lud zum Derivé, zum Umherschweifen und Entdecken ein. So entstand ein Netzwerk von Erfahrungen und Erlebnissen, ein ganz persönliches Bild von Münchens öffentlichen Räumen. Die Ausstellung vermochte ein Bewusstsein für den alltäglichen Platz vor der eigenen Haustüre zu entwickeln und die ganz persönliche Stadterfahrung zu schärfen. Eine Ausstellung als kreative Vermittler:in zwischen Realität und Vision, zwischen alltäglicher Stadtnutzung und planender Verwaltung.
Interview Magazin Standpunkte, münchnerforum– Ausstellung „In aller Öffentlichkeit“
Projekt Information
Wettbewerbsgewinn| Kommentar im öffentlichen Raum | München August 2022
program no program 5.9.72 – Heute Kein Programm , ist ein künstlerisches Kommentar – eine Installation im öffentlichen Raum. Der Tag markiert eine radikale Unterbrechung. Das Attentat auf das Team der israelischen Mannschaft stellt eine jähe Zäsur der Olympischen Spiele dar. Im Moment des kaum zu fassenden Ereignisses machten die Künstler Peter Mell, Hans Poppel und Uwe Streifeneder einen Siebdruck, der das letzte Zeichen des erstmals stattfindenden Kulturprogramms sein sollte – heute kein programm – 5.9.72
Im Zentrum des Projekts von Fanti Baum & Sebastian Klawiter steht jener Moment der angehaltenen Zeit. In großen leuchtenden Lettern setzen sie den Schriftzug auf das Dach der Tribüne der Kanu- und Ruderregattastrecke und wollen so der radikalen Unterbrechung Platz einräumen. Denn der sich selbst aussetzende Satz verweist für Sie auf eine Leeerstelle und offene Wunde, und vermag vielleicht die Erinnerung wach –, das Denken in der Schwebe zu halten, über ein Ereignis, das die Welt berührt hat. Als ausgesetztes Monument – (monere: erinnern, auffordern, warnen, verweisen auf) – spricht es von einem der fast vergessenen Olympiaorte als Kunst genauso zur Spektakelmaschine des Sports wie es die Vorbeikommende dazu einlädt, für einen langanhaltenden, ausgedehnten Moment in Gedanken bei Ereignissen und Opfern des Attentats von 1972 zu verweilen.
Projekt Information
abgeschlossen
Ort
Olympia-Regattastrecke München
Type
Wettbewerbsgewinn Startsignale 50 Jahre Olympische Spiele 1972 München
Partnerin
Konzeption,Entwurf und Herausgeberschaft| Ausstellung, Symposium & Magazin | München November 2022
Die Ausstellung und das Magazin Zwischenstadt, Zwischenstand setzt sich 25 Jahre nach dem Erscheinen des Buches von Thomas Sieverts erneut mit den komplexen Fragestellungen der Zwischenstadt auseinander. Bewusst richten wir den Blick weg von den großstädtischen urbanen Zentren hin zu Orten an der Peripherie, wo Autohäuser, Kiesgruben, Reithöfe, Baumärkte, Caravanstellplätze, Autobahnzubringer und Einfamilienhaussiedlungen direkt an landwirtschaftliche Flächen angrenzen, wo Esel an Schallschutzwänden weiden und wir nicht genau wissen, wo Stadt anfängt und wo Landschaft aufhört.
Diesen Zwischenräumen haben sich in einer universitätsübergreifenden Forschungs- und Reflexionsgruppe, bestehend aus Lehrstühlen der Bauhaus-Universität Weimar, der Universität Luxemburg, dem Karlsruher Institut für Technologie, der TU Wien und der TU München, über zwei Semester lang aus verschiedenen Positionen und Blickwinkeln genähert. Den erarbeiteten Zwischenstand in Form von Essays, Gastbeiträgen und Studierendenarbeiten stellen die verschiedenen Lehrstühle hier zur Diskussion.
Download hier
Ergebnisse hier
Herausgeberschaft
Sustainable Urbanism, Lehrstuhl für nachhaltige Entwicklung von Stadt und Land, Mark Michaeli, Sebastian Klawiter, Julia Micklewright
Technische Universität München
Konzeption & Redaktion, Magazin Ausstellung & Symposium
Sebastian Klawiter & Julia Micklewright
Philipp Dopfer ( Unterstützung: Mark Julien Hahn )
Konzeption, Entwurf und Detailplanung | Gebäudeumbau | 2020 – heute
Aktueller Transformation eines Landhauses für eine private Bauherr:innenschaft am Tegernsee.
Projekt Information
Konzeption und Entwurf | Urban Design, Intervention, Ausstellung | Graz
Wo fängt Stadtrand an? Wann hört Ortschaft auf? Und wie spielen eigentlich Kinder in diesen Zwischenräumen? Suburban Super toy ist ein Projekt für Kinder in der Stadtagglomeration Graz. Es ist ein Spiel- und Werkzeug, ein ganzes Magazin voll von benutzbaren Gegenständen, die das Wahrnehmungsvermögen der Kinder schärfen, die Neugier zur räumlichen Aneignung wecken und ein reflektiertes Denken über die gebaute und umgebaute Umwelt förderen. Gemeinsam machetn wir uns die urbanen Nebelzone spielerisch und gestaltend zu eigen und imaginieren so unsere eigenes Stückchen Stadt. Initiiert & Entstanden im Rahmen der Residence “Werkstatt für Stadtstücke” im Club Hybrid, Graz.
Ein Workshop für und mit Kindern zwischen 8 und 12 Jahren im Rahmen des Projekts suburban super toy am 14. / 15. / 16. Juli 2022 sowie ein Filmscreening mit anschließender Diskussionsrunde.
Projekt Information
Art
Stadtplanung, Ausstellung, Installation
Zeitraum
Juli 2022
Status
laufend
Ort
Graz
Type
Residence research in practise
Förder:innen
Club Hybrid
Partnerin
Muster von Eva Schlechte
Konzeption und Entwurf | Stadtforschung | Intervention | Ausstellung |Stuttgart
Initiiert & Entstanden im Rahmen des Stipendiums an der Akademie Schloss Solitude & gefördert und der Landeshauptstadt Stuttgart, Kunst im öffentlichen Raum
Im Rahmen dieses Projektes ist auch das Interview mit Norbert Radermacher entstanden.
Projekt Information
laufend
Ort
Stuttgart
Type
selbst initiiert
Partnerin
Team: Jim Benjamin Wolff, Carolin Lahode, Sara Sutter (Grabung)
MatterOf & Mark Julien Hahn (Grafik Design)
Martin Mannweiler (Film)
Bildquellen: Jim Benjamin Wolff, Sebastian Klawiter
Ausstellungsbild Summer Festival »Hidden Traces«,Akademie Schloss Solitude, 2022. Photo: Frank Kleinbach)
Nikolaus Koliusis (Orginalbilder)
Musikperformance: Mark Lorenz Kysela
Konzeption und Entwurf | Dialogmöbel | seit 2021
Die Möblierung von Kirchen ist ein fortschreitender Entwicklungsprozess vom Mittelalter bis hin in unsere Gegenwart. Umbauen, Anpassen, Wiederverwenden – diese Praktiken sind so alt wie der Kirchenbau selbst. Als Provisorien auf Zeit zeichnen die neuen Elemente diese Entwicklung weiter und unterstützen so den derzeitgen Transformationsprozess der Kirchengemeinde St. Maria, indem sie Dialoge anregen, Erkenntnisse dokumentieren, Wissen teilen und Dinge ermöglichen.
Was bewegt die Menschen in ihrem Stadtteil? Welche Erwartungen stellen Sie an die Kirche? Welche neuen Aufgaben können an einen sakralen Raum gestellt werden? Und was braucht es um Dialoge anzustoßen und Antworten auf diese und andere Fragen zu finden? Das Dialogmöbel unterstützt die Kirchengemeinde auf der Suche nach Antworten, indem es Menschen und Nutzer*innen im Innen-, Außen- und Zwischenraum von St. Maria im Alltagsgeschehen begenet und Dialoge fördert. Dabei versteht sich das Dialogmöbel als aktive Vermittler*in zwischen Bürger*innen, Theolog*innen und Stadtraum und setzt Gegensätze in Verbindung: alt– neu, Innen – Außen, Kirche – Stadtraum, sakral – profan, starr – flexibel, digital – analog, temporär – legendär.
Projekt Information
abgeschlossen
Ort
Stuttgart
Type
Beauftragung
Auftraggeberin
Kirchengemeinde St. Maria Stuttgart, Katholisches Stadtdekanat Stuttgart
Partner
Fotos: 1-5: Romina Vetter
Fotos 15: Collage, Der heilige Hieronymus im Gehäuse, Antonello da Messina, 15. Jh
Sustainable Urbanism Eins | Vorlesungsreihe | Vertiefung | |Radiosendung | München
was macht in zwischen stadt? & was macht in zukunft stadt? Dieses Semester möchten wir bewusst den Blick weg von den großstädtischen urbanen Zentren hin zu Orten an der Peripherie len- ken. Wo Autohäuser, Kiesgruben, Reithöfe, Bau- märkte, Caravanabstellplätze, Autobahnzubringer und Einfamilienhaussiedlungen direkt an landwirt- schaftliche Flächen angrenzen, wo Esel an Schall- schutzwänden weiden und wir nicht genau wissen wo Stadt eigentlich anfängt und wo Ortschaft aufhört. Diesem Unbehagen des Stadtrandes möchten wir uns aus unterschiedlichen Positionen und Blickwin- keln nähern und in der Vorlesungsreihe, Sustainable Urbanism Eins, gemeinsam mit Expert*innen aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutieren. Das Vertiefungsseminar geht noch einen Erkundungsschritt weiter und berichtet LIVE mit einem Radioprogramm über Ort und Welt, Raum und Zeit, Stadt und Land über selbst erlebte Erfahrungen, Positionen und Veränderungen aus der Zwischenstadt.
Die Seminarreihe versteht sich als offener Denk- und Diskussionsraum und ist darüber hinaus in eine universitätsübergreifende Forschungs- und Reflexionsgruppe eingebunden, bestehend aus unterschiedlichen deutschsprachigen Universitä- ten mit dem Ziel, weiter über die Zukunft dieser Zwischenräume nachzudenken.
Gif: Haus-Rucker-Co, Nürnberger Finger, 1971
Konzeption und Organisation: Sebastian Klawiter
Projekt Information
Entwurf, Detailplanung und Umsetzung | Küchenumbau | 2021
Umbau und Sanierung einer Küche.
Projekt Information
Konzeptentwicklung | Kooperativer Stadtraum | Österreichischer Platz Stuttgart
Wie geht es weiter am Österreichischen Platz? Die Vision der Planungsgruppe Österreichischer Platz für die Zukunft des Österreichischen Platzes ist eine langfristige Entwicklung des Ortes zum kooperativen Stadtraum für Alle. Basierend auf einer gemeinnützigen Trägerschaft mit Freiraum für Bandproberäume, Foodsharing, Ateliers, Werkstätten, Fahrradrepariercafé, Sozialstation, urbanen Bewegungsflächen wie einer öffentlichen Boulderwand, Tischtennisplatten und vieles mehr. Der Österreichische Platz wird vom Unort zu einem Ort der Begegnung, der Kreativität und der Innovation. Denn nur an Orten, an denen mit überholten Routinen gebrochen wird, kann Raum für Neues entstehen. Der Platz soll nicht nur Nutzungen und Menschen, sondern auch die Stadtteile verbinden. Mit einer Freitreppe inkl. Rampe über die B14 soll die jetzige Sackgasse zum verbindenden Element zwischen den drei Quartieren Stuttgart Mitte, Stuttgart Süd und dem Heusteigviertel werden. Die Treppe, die gleichzeitig als Tribüne funktionieren kann, gibt dem Platz seine Bestimmung zurück.
Was braucht eigentlich ein kooperativer Stadtraum? Viele Beteiligte fanden es braucht unbedingt mehr Grün! Für ein angenehmes Mikroklima genauso wie für Flora und Fauna… Das finden wir natürlich auch. Also haben wir unsere Vision für den kooperativen Stadtraum Österreichischer Platz um eine neue grüne Variante erweitert! Der Gemeinderat Stuttgart hatte die Möglichkeit, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen und Mittel für den Doppelhaushalt 20/21 beschlossen.
Projekt Information
Konzeption und Entwurf | Wohnungssanierung | 2021
Entwurf und Konzeption für die Sanierung einer berliner Wohnung für einen privaten Bauherren.
Projekt Information
Konzeption, Entwurf & Bau | Amt für öffentlichen Raum | Stadtlücken | 2020 – 2021
Was ist öffentlicher Raum? Welche funktionalen und räumlichen Qualitäten muss er erfüllen, damit er von allen Menschen genutzt werden kann und wird? Wer gestaltet und plant den öffentlichen Raum? Und welche Schnittstellen benötigen wir, um diesen in Zukunft gemeinschaftlich weiterzuentwickeln?
Mit der Gründung eines fiktiven “Amts für öffentlichen Raum” eröffnete der Verein Stadtlücken einen Denkraum für alle Bürger*innen der Stadt Stuttgart und darüber hinaus, um gemeinsam über Stadtraum und seine Gestaltung zu sprechen. Die Ausstellung zeigte bewusst keine konkreten Antworten sondern versuchte über die gesamte Ausstellungsdauer gemeinsam mit den Besucher*innen eine erste Definition für das “Amt für öffentlichen Raum” zu formulieren.
Architekturgalerie am Weißenhof Ausstellung 29. Oktober 2020 – 22. Sept 2021
https://www.instagram.com/amtfueroeffentlichenraum/
Fotos: Natalie Brehmer
Video: Martin Mannweiler
Vertretungsproffesur | Klasse Entwerfen, Architektur und Design | Masterstudio Provisorische Architektur | Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart | WiSe 2019/ 2020
Im Rahmen der Vertretungsprofessur im Wintersemester 2019/ 2020 machten sich die Studierenden selbstständig auf die Suche um eine Problemstellung im Kontext der Architektur zu erkennen und für dieses gemeinschaftlich mögliche Lösungsansätze zu erarbeiten war Kerngedanke im Masterstudio »Provisorische Architektur«, welches im Rahmen der Vertretungsprofessur Klasse Entwerfen, Architektur und Design an der im Wintersemester 2019/ 2020 an der Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart im Wintersemester 2019/ 2020 umgesetzt wurde.
Ausgehend von textlichen Überlegungen Haus Rucker-Co´s zur Stadtgestaltung (vgl. Ortner 1977) wurde das Lehrformat als Vermittler:in zwischen Wissenschaft, Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft sowie als Inkubator für transdisziplinäre Zusammenarbeit entwickelt. Gemeinsam suchten die Studierenden nach neuen Gestaltungsspielräumen, die es ihnen möglich machten, aktiv in Räume einzugreifen, um zwischen Realität und Vision zu vermitteln. Provisorische Architekturen dienten den Studierenden dabei als Werkzeug, neue Gestaltungsansätze im architektonischen Maßstab 1:1 zu testen, diese zu evaluieren um Potenziale für mögliche Veränderungsprozesse zu identifizieren. Die Projekte wurden so zu Strategien, die den Diskurs rund um den Wandel unserer bereits gebauten Umwelt weiter anstoßen und damit neue Denkweisen aufzeigen. Die Gestaltung ihrer unmittelbaren Umwelt eröffnete den Studierenden den Freiraum, ihre erarbeiteten Fragestellungen zu durchdringen, Haltung einzunehmen um Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.
Projekte: Neckarinsel – Tine von Raven (Akademiepreis abk, Anerkennung die jungen Hugos bda); die If – Theresa Weiland, Paul Wöllner, Jim Wolff,Ralf Hinrichs; Playtopia – Regina Stolz; Raumhybrid – Gabriel Deliancourt
Umsetzung Realexperimente | Forschungsprojekt Reallabor für nachhaltige Mobilitätskultur | Uni Stuttgart | 2020
Im Rahmen des Lehrformats Provisorische Architektur am Lehrstuhl für Stadtplanung und Entwerfen der Universität Stuttgart, wurden von Studierenden im Austausch mit Akteur*innen der Zivilgesellschaft über 20 Konzepte für Realexperimente entworfen. Eine Jury, bestehend aus Vertreter*innen von Stadtverwaltung, Wissenschaft, Kunst und Kultur (Susanne Scherz, Leiterin der Verkehrsbehörde der Stadt Stuttgart; Prof. Dr. Martina Baum, Städtebau-Institut, Universität Stuttgart; Paula Kohlmann, Dramaturgin am Theater Rampe; Dr. Torben Giese, Direktor des StadtPalais – Museum für Stuttgart und Andreas Hofer, Intendant der IBA 2027 Stadt- Region Stuttgart) hat nach vorher definierten Auswahlkriterien drei Realexperimente zur Eins-zu-eins Umsetzung im Stadtraum ausgewählt:
StadtRegal Eine Intervention zur Frage nach der sozialen Gerechtigkeit im öffentlichen Raum (Entwurf: Ali Hajinaghiyoun, Felix Haußmann und Martin Schusser)
Stuttgarter Luftbahn Ein Narrativ vergangener Zukunfts- visionen (Entwurf: Christian Kohler)
How do you roll? Eine performative Mobilitätsdemon- stration für vielfältige Mobilitätskultur (Entwurf: Anna Dörrig, Cristina Estanislao Molina, Feydrea Vialista, Paul Stockhausen)
Die drei Realexperimente beschäftigen sich alle mit Fragen rund um eine nachhaltige Mobilitätskultur. Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben? Welche Räume und Mobilitätsformen braucht es dafür und wie können wir diese gestalten? Wie können wir Transformation aktiv voran bringen? Was bewirken Realexperimente und Provisorische Architekturen? Welche Chancen eröffnet Lehre außerhalb akademischer Räume?
Koordination des Forschungsprojektes Future City Lab – Reallabor für nachhaltige Mobilitätskultur und Umsetzung der Realexperimente 2018-2020.
Forschungsprojekt der Universität Stuttgart
SI Städtebau-Institut
Lehrstuhl für Stadtplanung und Entwerfen
Prof. Dr. Martina Baum
Sebastian Klawiter
Hanna Noller
Konzeption, Entwurf & Bau | Visionäre Räume – Spaces of Difference | Stadtlücken | 2019
Was sind Visionäre Räume? Wie entstehen sie? Und wie können sie weiterentwickelt werden? Mit dem Beitrag “Visionäre Schäume” transportierte der Verein Stadtlücken e.v. den Diskurs rund um die autogerechte Stadt auch in die Region. Als bauliches und programmatisches Relikt einer autogerechten Stadtplanung bietet der Österreichische Platz eine offene Projektionsfläche für Experimente und Visionen. Was ist der Österreichische Platz eigentlich? Was war dieser Platz einmal? Was kann dieser Ort einmal werden? Anhand maßstabsübergreifender Elemente erzählt Stadtlücken die Entwicklung dieses Visionären Raumes und zeigt Entwicklungspotentiale für eine mögliche Zukunft auf.
Weiter ausstellende Künstler- und Architektenkollektive waren Breathe Earth Collective, Bureau Baubotanik und FAMED.
Visionäre Räume/ Spaces of Difference wurde kuratiert von Susanne Jakob, Kunstwissenschaftlerin M.A., künstlerische Leiterin des KV NEUHAUSEN und Prof. Florian van het Hekke, Dipl. Ing, Architekt/BDA und Professor für Zeichnen und Entwerfen in der Fachgruppe Architektur an der Hochschule Erfurt.
Visionäre Räume/Spaces of Difference wurde gefördert von: Stiftung Kunstfonds, Ministerium für Wissenschaft, Forschung & Kunst, Kommune Neuhausen/Fildern und Stiftung Württembergische Gemeinde-Versicherung a.G.
Fotos: Natalie Brehmer, Hanna Noller
Strategie, Konzeption, Entwurf und Umsetzung | Urbanen Experimentierfeld | Stadtlücken | 2018 – 2019
Der Österreichische Platz ist eine echte Chance. Bis zum Frühjahr 2018 wurde der Raum unter der Paulinenbrücke von der Stadt Stuttgart an eine Parkplatzfirma verpachtet. Angeregt durch die Aktionen der Stadtlücken im Herbst 2016 hat der Verein gemeinsam mit der Stadt Stuttgart diesen Raum für zwei Jahre als Experimentierfeld geöffnet. Er wurde ein Ort des Miteinanders, des Austauschs, der Kultur und der Geselligkeit, ein Ort für alle. Dabei stellten sich viele Fragen: Welche Nutzung verträgt ein solch spezieller Ort? Wie geht es den verschiedenen Interessengruppen die diesen Raum täglich frequentieren? Lässt sich einer der ausprobierten Nutzungen auf Dauer verstetigen?
Er verändert sich, ist unfertig, ausbaufähig, vermittelt und konfrontiert Bewohner mit der Frage wie sie in Ihrer Stadt leben wollen. Kontinuierlich werden Teile des Platzes aufgebaut, ausprobiert, umgebaut und wieder abgebaut. Ideen werden in unterschiedlichen Maßstäben, Raumelementen und Formen auf dem 30m x 20m breiten Spielraum getestet und bieten dadurch auf Zeit Möglichkeit diverse Situationen und Atmosphären zu erleben. Sie sind Provisorien, sie sind spekulativ, sie sind beweglich, sie sind wegräumbar. Die sich entwickelnde Platzgrafik begleitet, verknüpft und dokumentiert visuell die unterschiedlichen Experimente und ermöglicht den Ausbau des Platzes Pö á Pö.
Alle Ideen werden gesammelt, dokumentiert und archiviert. Sie sollen später als Grundlage für zukünftige Planungen unter der Paulinenbrücke und dem Österreichischen Platz dienen.
2018/2019 führte der Verein ehrenamtlich eine Experimentierphase durch mit einem Budget von 80.000 € und über 150 Aktionen unter Einbindung unterschiedlicher Akteur:innen der Stadt. 2020 bewilligte der Gemeinderat daraufhin 1,6 Mio. Euro zur Weiterentwicklung und Verstetigung des „Kooperativen Stadtraums“.
Ausstellungsbeitrag | Galerie am Weißenhof | Stuttgart Oktober 2018
Gestaltung des Ausstellungsbeitrags gemeinsam mit Stadtlücken im Rahmen der Anerkennung im weißenhofarchitekturförderpreis waf 6 für junge architektinnen und architekten, der Galerie am Weißenhof, Stuttgart. Vom 18. Oktober bis zum 6. Januar 2019 war die kleine STADTLÜCKEN-Ausstellung für Besucher:innen geöffnet und man konnte einen Einblick in die Projekte und Arbeitsweisen des Vereins erhalten. Darüber stellen aus: maxottozitzelsberger (Preisträger) und Buero Kofink Schels (Anerkennung).
Projekt Information
Henning Erhardt Romina Grillo Prof. Klaus Jan Philipp Herwig Spiegl (Vorsitz) Liviu Vasiu
Organisation Andreas Hardegger, Stuttgart Prof. Antje Krauter, Stuttgart
Vorprüfung
Andreas Hardegger, Stuttgart René Heusler, Stuttgart
Konzeption, Organisation und Durchführung | Symposium| Uni Stuttgart | 2018
Das Symposium “Fülle und Leere – Neue Impulse für die Diskussion über Stadt“ fand am 3. Mai 2018 in der Kirche St. Maria in Stuttgart statt. Als offener Denkraum als Diskussionsforum war es Teil eines fortlaufenden Forschungsthemas mit welchem sich der Lehrstuhl für Stadtplanung und Entwerfen des Städtebau-Institutes der Universität Stuttgart unter Martina Baum beschäftigt.
In der Stadt werden permanent – bewusst wie unbewusst – Dialoge zwischen Raum und Nutzer geführt. Wir diskutierten im Rahmen der Veranstaltung die Hypothese, dass dieser Dialog an und in städtischen Alltagsorten konstruktiv und stimulierend sein muss, damit Stadt – gesellschaftlich wie räumlich – robust und produktiv wirken kann. Im Rahmen der Veranstaltung Fülle und Leere luden wir unterschiedliche Disziplinen ein, ihre Perspektiven zu Fülle und Leere aufzuzeigen. Aus Philosophie, Soziologie, Theologie, Musik, Tanz, Kunst und Architektur bekamen wir neue Impulse für die Diskussion über Stadt.
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Folgende Referent:innen waren für Vorträge und Performances eingeladen. Prof. Dr. Armin Nassehi, München (Soziologie) Prof. Gabi Schillig, Düsseldorf (Kunst / Raumintervention) Prof. Dr. Dr. Habil. Hans-Joachim Sander, Salzburg (Theologie) Prof. Rainer Tempel, Musikhochschule Stuttgart (Jazz Komposition / Klavier) Prof. Julika Mayer, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart (Theater) Prof. Martina Baum, Universität Stuttgart (Stadtplanung und Architektur)
Forschungsprojekt der Universität Stuttgart SI Städtebau-Institut Lehrstuhl für Stadtplanung und Entwerfen Prof. Dr. Martina Baum Sebastian Klawiter Hanna Noller Fotos: Sebastian Klawiter & Hanna Noller
Bachelorarbeit | Digitales Flechtwerkprojekt | Hochschule Coburg
Die Arbeit untersucht digitale Beziehungen, welche die wir täglich mit anderen Nutzer:innen eingehen sowie durch deren Verknüpfungen untereinander. Sie zeigen unser soziale Beziehungsgeflecht, in dem wir uns täglich online bewegen und vernetzen. Der Entwurf des Observatorium verfolgt das Ziel, digitale Flechtwerke in die analoge Realität zu transportieren, um diese auf eine neue Art und Weise sichtbar zu machen. Durch das reale Erleben und Beobachten der eigenen digitalen Verflechtung soll bei den Besucher:innen ein Bewusstsein als auch eine konkrete Vorstellung für die Dimension dieser digitalen Verknüpfungen entsehen. Das Projekt will das Thema so in den öffentlichen Fokus rücken, ohne dabei mit erhobenem Zeigefinger zu belehren oder zu mahnen. Diese Offenlegung des digitalen Beziehungsgeflechts soll zu weiteren Diskussionen und Debatten zu diesem Thema unter den Besuchern anregen. Das Observatorium informiert und erläutert zusätzlich interessierten Besuchern Zusammenhänge, Fakten und Hintergründe zu digitalen Flechtwerken und deren Entstehung. Es erzeugt somit Transparenz, regt zum Nachdenken an und bringt Offenheit in dieses undurchsichtige Netz aus Daten und Informationen, welches uns tagtäglich umgibt.